Archiv

2022

FIMM 2022
Am 30.10.2022 hielt Dr. Marc Wuttke auf dem gemeinsamen englischsprachigen Kongress auf Einladung der FIMM (International Federation for Manual/Muskuloskeletal Medicine) und der ÄMKA (Ärztegesellschaft für Manuelle Kinderbehandlung und Atlastherapie) in Hannover einen Vortrag mit dem Thema „Manual Medicine in Children – the State of the Art“, der sich um radiologische Besonderheiten der Halswirbelsäule drehte. Er zeigte eine „Tour d`Horizon“ von spannenden Bildern aus der täglichen Praxis und erläuterte die Wichtigkeit und Möglichkeit von differential-diagnostischer Abklärung bei auffälligen Funktions- und Tastbefunden in der Manuellen Medizin in den verschiedenen Lebensaltern. Nicht alle Befunde würden sich den tastenden Fingern „mitteilen“. Vor allem sei es auch sinnvoll, gerade bei Ausbleiben von einem therapeutischen Erfolg an eine radiologische Diagnostik zu denken, wobei die Strahlenbelastung über die Zeit mit weiter verbesserter Technik auf ein sehr geringes notwendiges Maß reduziert werden konnte, wie Dr. Wuttke anhand von Daten aus der eigenen Praxis belegen konnte.  Im Anschluss an den Vortrag bestand ausreichend Zeit für Fragen und Diskussion.

Stellvertretend für die ZiMMT-Gruppe (Zirkel für Manuelle Medizin und Entwicklungsdiagnostik) trug Dana Ludovici-Krug von der Forschungsstelle an der Medizinischen Universität Jena als Co-Autorin, die Ergebnisse der Studien zur Einmalbehandlung von Säuglingen mit konstanter Haltungsasymmetrie (KiSS) vor. Die Ergebnisse konnten sowohl monozentrisch als auch multizentrisch die Wirksamkeit der der manuellen Behandlung unter Studienbedingungen hochsignifikant nachweisen (Link zu den Artikeln?). Die Ergebnisse wurden sehr interessiert aufgenommen und diskutiert.

Attachment-Parenting-Kongress
Am 01. und 02. Oktober 2022 fand im Grand-Elysee-Hotel in Hamburg der Attachment-Parenting-Kongress statt. Stellvertretend für das gesamte
Organisations-Team konnten Frauke Ludwig und Diana Schwarz über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Hamburg locken.

Auf dem Kongress mit Schwerpunkt „Eltern und ihre Kinder“ hielt Marc Wuttke einen Vortrag zum Thema „KiSS und Folgeprobleme“. Von der Schwangerschaft bis hin zum Erwachsenenalter erläuterte er Beschwerdebilder, bei denen Störungen des Bewegungssystems und dessen sensomotorische Beeinflussung im Rahmen der differentialdiagnostischen Erwägungen eine Rolle spielen können.

Er skizzierte auch anhand von Videosequenzen mögliche Auswirkungen auf die Kindesentwicklung. Darüber hinaus stellte er die Studienergebnisse der ZiMMT-Arbeitsgruppe (Zirkel für manuelle Medizin und Entwicklungstherapie) vor, welche unter EBM-Kriterien die hochsignifikante Wirksamkeit der manualmedizinischen Einmalbehandlung im Säuglingsalter belegen.

2020

HiO-Kurs I in Dortmund
Der Auftakt zur neuen HiO-Kursreihe fand am 24./25.01.2020 in den Praxisräumen der Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3 in Dortmund statt. Zwanzig manualmedizinisch tätige Teilnehmer wurden in wichtige Themen der manualmedizinischen Diagnostik und Therapie eingeführt. Neben Grundlagen in Anatomie, Embryologie und die biomechanischen Zusammenhänge standen vor allem die Radiologie und Grifftechniken im Vordergrund der zwei Tage. Röntgenbilder mit all ihren Besonderheiten wurden analysiert und interpretiert, mit klinischen Befundergebnissen korreliert und in ein therapeutisches Konzept gegossen. Als Referenten fungierten Mitglieder aus der ZiMMT-Arbeitsgruppe. Die Arbeitsgruppe führt die Tradition der EWMM (European Workgroup of Manual Medicine) fort, in der die Grundsteine für die Kursreihe u.a. von Biedermann, Koch und Maggi gelegt und über Jahre durchgeführt wurden.

Daneben ergaben sich auch viele Möglichkeiten des kollegialen Austausches und Gespräches. Der nächste Kurs findet am 27./28.03.2020 nach dem ZiMMT-Kongress in Berlin statt.

Vortrag Dr. Marc Wuttke am 22.01.2020 Zahnärztekammer Münster
Auf Einladung des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe „Funktion“ Dr. Mentler stellte Marc Wuttke das manualmedizinische Konzept der HiO-Technik vor und beschrieb die Schnittpunkte mit der Zahnmedizin und Kieferorthopädie. Hier ging es vor allem um die Zusammenhänge des Kau-Kiefersystems mit dem übrigen Bewegungsapparat. Besondere Beachtung sollte hier vor allem den heranwachsenden Patienten gelten. Begleitende kieferorthopädische Behandlung und Fehlhaltungen sind hier unter besonderer Beachtung unter der Fragestellung gegenseitiger Beeinflussung. Weitere Aspekte waren die Kreuzbiss-Entwicklung im Milchgebiss und andere Dysgnathien sowie vor allem auch alle Schattierungen der CMD (cervico-mandibuläre Dysfunktion). So ergab sich eine muntere Diskussion der Teilnehmer. Vom Fazit her waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Zusammenarbeit weiter intensiviert und gefördert werden soll.

2019

Kinderärzte-Workshop 13. und 14. Dezember 2019 in München
Der Einladung von Dr. Hans-Joachim Kirlum zu einem Workshop folgten in den Praxis-Räumen der Kinderchirurgie in der Au 25 Kinderärzte und interessierte Therapeuten. Neben Dr. Robby Sacher und Dr. Marc Wuttke ergänzten Dr. Ulrich Göhmann aus Hannover und Dr. Udo Sattler aus Erlangen, die ebenfalls in der ZiMMT-Gruppe engagiert sind, das Referenten-Team.

Inhaltlich wurden manualmedizinische Themen inklusive Vorträge zu Neurologie und zu KiSS und KiDD beackert. Praktische Tipps aus der Praxis für die Praxis u.a. zu Einlagen und Helmversorgung ergänzten den Stundenplan. Daneben wurden die Ergebnisse der mono- und multizentrischen Studien zum Erfolg einer manualmedizinischen Einmalbehandlung gegenüber einer Nicht-Behandlung vorgestellt. Diese wurden von den Zuhörern sehr interessiert zur Kenntnis genommen und diskutiert. Im „Hands-on“ sollten auch Untersuchungs- und Diagnostikübungen des Bewegungsapparates nicht zu kurz kommen.

Zufrieden gingen alle Beteiligten auseinander, weitere Kinderärzte-Workshops sollen 2020 u.a. in Hameln, Hamburg und Tübingen in bewährter Art und Weise folgen.

Meike Burghardt

Infant-Motor-Profile-Kurs in Münster
Am 21. Und 22. November 2019 fand in Münster unter der fachlichen Leitung von Frau Prof. Hadders-Algra von der Universität Groningen (Niederlande) ein Einführungskurs zu dem von ihr mitentwickelten Video gestützten Diagnostik- Programm statt, an dem die Dres. Sacher, Knüdeler und Wuttke teilnahmen. Aus der ZiMMT-Gruppe nahm auch Dr. Dirk Luthin aus Hameln teil.

Die dreißig Teilnehmer, die sich aus Therapeuten der verschiedensten Fachrichtungen zusammensetzten, konnten sich an Hand zahlreicher Videos und live vorgestellter kleiner Patienten über die Methode informieren und miteinander diskutieren.

Das Infant-Motor-Profile soll helfen, bei den Kindern in den verschiedenen Altern frühzeitig Hinweise darüber zu bekommen, ob beispielsweise eine Bedrohung durch eine Cerebral Parese oder andere Entwicklungsstörungen vorliegen kann. Die Methodik basiert ähnlich wie die Idee der General Movements auf den früheren Arbeiten der Arbeitsgruppe um Prechtl, Einspieler und Hadders-Algra.

Meike  Burghardt

Treffen ZiMMT-Arbeitsgruppe am 15./16.11.2019 in Hamburg
Auf Einladung von Dr. Lutz-Erik Koch fand in Hamburg das Jahres-Arbeitsgruppentreffen mit etwas mehr als 20 ZiMMT-Kolleginnen und Kollegen statt. In freundschaftlicher und entspannter Atmosphäre wurden die Aufgaben für das nächste Jahr besprochen. Im Januar beginnt die nächste HiO-Ausbildungs-Kursreihe, und im März findet der achte Kongress von ZiMMT und ÄMM mit der Charité in Berlin statt. Externe Fachvorträge aus der Anästhesie, Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin ergänzten das Programm. Das nächste Treffen wird 2020 im Spreewald auf Einladung von Dr. Bodo Krocker stattfinden.

Meike Burghardt

Allpresan-Herbstakademie
Am 8. September 2019 referierte Dr. Marc Wuttke bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Allpresan-Herbstakademie vor mehr als 400 Podolog*innen und anderen interessierten Fachrichtungen. In vier Seminaren berichtete er über den Fuß aus der Sicht des Manualmediziners unter dem Thema „Gehen und Stehen verstehen“. Inhaltlich wurden embroyiologische und anatomisch-physiologischen Aspekte sowie die Rolle der Füße in de Lage-im-Raum-Wahrnehmung (Propriozeption) beleuchtet. Im Anschluss bestand für die Teilnehmer*innen noch die Möglichkeit, einen Fuß-Parcours mit verschiedenen „sensorischen Angeboten“ auszuprobieren und die Greifmöglichkeiten und Geschicklichkeitn der Füße unter Beweis zu stellen. Eine Fragerunde rundete das Seminar ab.

Meike Burghardt

Ärzte- und Therapeuten-Workshop in Dortmund 30./31.August 2019
Im August 2019 fanden sich auf Einladung mehr als 30 Ärzte und Therapeuten zu einem zweitägigen Workshop in der Gemeinschaftspraxis Freistuhl ein. Verschiedenste Thematiken der Entwicklungsdiagnostik und Störungen von Motorik und Sensorik wurden in Fachvorträgen erläutert und in praktischer Gruppenarbeit vertieft. Neben Grundzügen der Neurologie und Embryologie standen u.a. die klinischen Problematiken von Kindern der verschiedenen Alter im Vordergrund. Die ersten Ergebnisse der sogenannten „Spreewald-Studie“, einer multizentrischen kontrollierten, doppelblinden und randomisierten Studie zur Nachweisbarkeit der manualmedizinischen Einmal-Behandlung bei Säuglingen mit persistierenden Fehlhaltungen wurden sehr interessiert zur Kenntnis genommen und diskutiert.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch interessante Gespräche und den Austausch der verschiedenen ärztlichen und medizinischen Fach-Therapeuten. Einhelliger Tenor bestand darin, solche Veranstaltungen mit diesem Konzept öfter anzubieten.

Meike Burghardt

2018

11. Osnabrücker Perinatl-Symposium vom 14.04.2018
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Christliches Kinderhospital Osnabrück Chefärzte PD Dr. med. Y. Garnier und Prof. Dr. med. N. Albers

Im Rahmen des Perinatal-Symposiums hielt DrMarc Wuttke ein Seminar zum Thema „KiSS und Geburt“. Die Zuhörerschaft setzte sich ausschließlich aus interessierten Hebammen der Klinik und aus der Umgebung zusammen. Er erläuterte Zusammenhänge aus intrauterinen Abläufen und dem Geburtsvorgang mit Belastungen des Bewegungsapparates insbesondere des oberen Wirbelsäulenpols und mögliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung.
Ebenso wurden differential-diagnostische Aspekte und die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen und Beschwerden erläutert. Die Manualmedizin in ihrem Selbstverständnis sei in erster Linie eine diagnostische Medizin, an deren Ergebnis sich ein Therapie-Ansatz oder im Einzelfall eine weitergehende Klärung orientiert. Er unterstrich die Wichtigkeit einer ergänzenden radiologischen Diagnostik bei auffälligen Befunden. 
Videos und Beispiele aus dem Praxis-Alltag wurden den Zuhörerinnen „bildhaft“ präsentiert. Dr. Wuttke berichtete über die laufende „Spreewald-Studie“, die die Wirksamkeit einer Einmal-Behandlung von Säuglingen unter Studien-Bedingungen nachweisen soll. Diese Studie kann wahrscheinlich dieses Jahr abgeschlossen und veröffentlicht werden.
Abschließend gab es noch Möglichkeiten, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Ein besonderer Dank gilt Frau Anke Kramer für die Organisation des Seminars.

ADS/ADHS-Kompetenzzentrum Dorsten
Dr. Marc Wuttke war am 20.09.2018 auf Einladung des örtlichen ADS/ADHS-Kompetenzzentrums Dorsten unter Federführung von Dr. Ralph Meyers zu einem gemeinsamen Vortrag eingeladen. Es fanden sich knapp 60 Interessierte  aus den verschiedensten Berufssparten, Betroffene und Eltern im gut gefüllten Zuhörersaal im „LEO“ ein. Über zwei Stunden gaben Dr. Meyers und Dr. Wuttke eine Übersicht über die Bedeutung von „frühkindlichen Reflexen“ oder wie Wuttke sie basierend auf den Arbeiten von Michaelis und Sacher „angeborene Fremdreflexe“ nannte. Wuttke führte die Zuhörer weit zurück in die Evolution, in der bereits verschiedenste Reflexe halfen, das Überleben zu sichern, und zog eine Schleife bis in die heutige Zeit, in der Reflex- oder Reaktionsmuster immer noch als Grundrepertoire in der Gebärmutter,  unter der Geburt und danach der Lagesicherung dienen.

Unter einem funktionierenden Wahrnehmungssystem würden diese Muster zunehmend in perfektionierte Bewegungsmuster „trainiert“. Mit zahlreichen Beispielen aus der täglichen Sprechstunde, unterstützt von spannendem Videomaterial, nahm er die Zuhörer mit in den Alltag der Patienten in einer Praxis mit entwicklungsneurologischem und manualmedizinischem Schwerpunkt. In allererster Linie läge das Hauptaugenmerk auf der Diagnostik, vor allem des visuellen, auditiven und besonders des propriozeptiven Systems, dem Wahrnehmungssystem des Bewegungsapparates.

Dr. Meyers sprach aus sozialpädiatrischer Sicht und erläuterte, dass „frühkindliche Reflexe“ zunehmend in der Differentialdiagnostik ihren Stellenwert erworben haben. In der Therapie ermögliche kompetentes Reflextraining durchaus alternative Behandlungsansätze jenseits von üblichen pharmakologischen Behandlungen. Dr. Meyers erläuterte anschaulich die Wichtigkeit von Netzwerken in der Diagnostik und Therapie, da eine Fachrichtung allein die Komplexität der Problematik nicht beherrschen könne.   Der gemeinsame Vortragsabend zeigte, wie dies im Kleinen schon sinnvoll funktioniere.

Im Anschluss gab es in der Diskussion die Möglichkeit Fragen zu stellen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Alles in allem war man sich einig, dass es eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen sei.